In der Nähe von Göttingen soll Deutschlands erstes Bioenergiedorf entstehen. Nach dem Umbau wird sich der Ort selbständig mit Strom und Wärme aus Gras, Holz und Gülle versorgen.
Noch ist allerdings nicht entschieden, welches Dorf für dieses Pilotprojekt ausgewählt wird. Vier Dörfer sind noch im Rennen: Gelliehausen, Jühnde, Klein-Schneen und Sattenhausen. Ein wichtiges Kriterium ist die Bereitschaft der Einwohner mitzumachen, berichtet der Jühnder Eckhard Fangmeier
 
Jühnde hat bei der damaligen Befragung überdurchschnittlich gut abgeschlossen mit ca. 45 Prozent Beteiligung der Bürger, wovon 90 Prozent dafür waren, und solch eine Anlage auch unterstützen würden
 
Viel besser dagegen die
Beteiligung in Gelliehausen, vermutlich allerdings deswegen, weil die Fragebögen
nicht einfach nur in den Briefkasten geworfen wurden. Gerhard Nolte:
 
(startender Trecker)
als das Projekt anfing, hatte der Ortsrat den Fragebogen ausgeteilt, und hatten dann n Rücklauf von 92 Prozent insgesamt, weil wir diesen Fragebogen auch wieder abgeholt haben, nicht nur ausgeteilt, und insgesamt warens dann 83 Prozent die gesagt haben, jawoll, wir würden unsere Anlage denn umstellen
 
Im September werden noch einmal
alle Einwohner befragt, ob sie mitmachen wollen oder nicht. Bis dahin müssen auch
die Kritiker überzeugt werden, in Klein Schneen sind das viele ältere Leute,
sagt Ortsbürgermeister Rolf Gerke
 
wir planen.....die Senioren zu besuchen, die sich alle 14 Tage mittwochs hier im Ort im Feuerwehrhaus treffen, und versuchen, denen ne gewisse Aufklärung zu vermitteln, sie davon zu überzeugen, dass es nicht irgendein Höllenkraftwerk ist
 
Die Senioren in
Gelliehausen müssen nicht mehr überzeugt werden, Gisa Heinemann:
 
hier in Gelliehausen engagieren sich sehr viele ältere
Mitbürger, sind interessiert, und engagiert, und arbeiten auch viel in diesen
Arbeitsgruppen mit
 
In Klein-Schneen soll der
Sport für das Projekt werben: Am Sonntag ruft der Sportverein zu einem Lauf,
Hans-Hermann Miest
 
(Hahn kräht)
um eine symbolische Zahl 100 miteinander zu erlaufen, 100 steht für hundert Kilometer joggen, gleich 100 Prozent Entschlossenheit, das Bioenergiedorf in Niedersachsen zu werden
 
Dafür haben andere nur ein
müdes Lächeln übrig, Henning Herbst
 
wir brauchen eigentlich keine Aktion zu machen wie eben nen Lauf, oder andere Sachen, ich denke einfach, dadurch dass eben so viele Rückmeldungen gekommen sind, zeigt das ja die grosse Bereitschaft in Gelliehausen
 
Keine besondere Aktion
auch in Jühnde: Die Einwohner möchten die Unentschlossenen mit einer Internetseite
überzeugen. Die Sattenhausener haben sich im Kampf um Biostimmen mit einem
Malwettbewerb auch an die Kleinsten gewandt, mit kreativen Ergebnissen.
Heinrich Gellert:
 
der eine nen Heuhaufen, der andere einen Bauernhof, und
mit Misthaufen und so weiter, andere nen Wald wo wer Holz herholen konnten,
einer der hatte schon n ganzes Heizwerk gebaut
 
Trotz aller Tricks und Kniffe in den Dörfern: Verbissen ist niemand bei der Sache:
 
eins kann es nur
werden, und ich denke mal, es ist so’n Anstoss, für die weitere Zukunft,
verkehrt ist nicht, dass wir uns drum beworben haben, wir sind da nicht dümmer
geworden 1.21, hat auch Spass gemacht / ich wünsche es aber auch jedem anderen Dorf, das zu werden, und vielleicht
wäre es ja möglich, dass wir alle vier Dörfer auch uns umstellen können
 
Ende September entscheidet ein Team der Universität Göttingen, welcher Ort nun das erste Bioenergiedorf Deutschlands wird. Aus Göttingen: Arne Pollmann.